Im Deutschunterricht tauchen wir immer wieder gemeinsam in fremde Welten ein. Die Literatur hat dabei ein enormes Potenzial: Im Schutzraum der Fiktion fragen wir uns, warum sich Menschen so oder so verhalten, sprechen über Moralvorstellungen oder tauschen uns über die Bedeutung von Requisiten aus, wenn es um Dramentexte geht, die eigentlich für die Bühne geschrieben wurden. Selbstverständlich finden dabei klassische und moderne Texte Berücksichtigung. In der Unterstufe geht es zunächst um Märchen und Fabeln, also kindgerechte Literatur. Schon bald kommen erste Jugendromane hinzu, die Themen wie Selbstvertrauen, Verantwortung, Fragen der Gerechtigkeit oder zwischenmenschliche Konflikte beleuchten. Immer wieder beschäftigt uns dabei das Thema Sprache – bis hin zu der Erkenntnis, dass Satzzeichen Leben retten können: Wir essen jetzt Opa! Oder doch besser: Wir essen jetzt, Opa!

Neben dem Leitmedium „Buch“ setzen wir moderne Technik ein, etwa wenn es darum geht, mit iPads und einer bestimmten App Grammatikübungen im eigenen Tempo zu machen, Recherchearbeiten zu betreiben oder selbst Podcasts zu produzieren. Uns ist es wichtig, dass wir immer wieder Situationen schaffen, in denen sich Schülerinnen kreativ betätigen und als selbstwirksam begreifen können. Hierzu trägt auch die Theaterarbeit bei: In der siebten Klasse inszenieren die Schülerinnen mit einem echten Theaterprofi und der jeweiligen Deutschlehrkraft ein Stück, das in einem richtigen Theater und vor großem Publikum aufgeführt wird – mit Profilicht, Soundeffekten, Schminke und allem Drum und Dran.

Inszenierung von Molières „Der Geizige“ im Theater „Hammerschiede“

In Klasse 6 nehmen wir am bundesweiten Vorlesewettbewerb teil. In Klasse 8/9 debattieren wir leidenschaftlich in der Klasse, mit anderen Klassen und mit anderen Schulen. Die Auseinandersetzung mit Streitfragen von aktuellem politischem Interesse fördert nicht nur das Demokratiebewusstsein, sondern macht auch unheimlich Spaß.

Hannes Schütt